Schweiz Teil 2 - Naturpark Beverin

06.06- 07.06.2022

Die Sonne schreitet langsam über die Bergspitzen und erwärmt die noch sehr kühle Umgebung. Ich bereite mir meinen morgendlichen Kaffee zu und schieße die ersten Sonnenaufgangsbilder an diesem morgen.

Nach dem Kaffee heißt es dann auf wiedersehen südliche Schweiz. Am Abend zuvor hab ich noch das Handy gewälzt, was ich noch so für Sehenswürdigkeiten auf der Strecke zum Naturpark so mitnehmen könnte. Rausgesucht hab ich mir die Schlucht Viamala mit anschließender Wanderung zu der Hängebrücke Zweiter Traversiner Steg. Nach einer ein stündigen Autofahrt erreichte ich morgens um 08.00 Uhr den direkt an der Schlucht gelegenen Parkplatz welcher dank der zeitigten anreise noch leer war. Die Schlucht hatte auch gerade erst ihr Türen für Besucher geöffnet, und so konnte ich mir in aller Ruhe diese anschauen. Die Schlucht ist zwar schön und beeindruckend doch nach gut einer halben Stunde hat man auch schon alles gesehen und es kann weiter gehen.

Direkt am Parkplatz befindet sich auch mein Wanderweg der mich zu einer Hängebrücke führen soll. Kurz noch den Rucksack gepackt, dann geht es erstmal einige Meter steil Bergauf. Der Weg führt erst an einer Bergkante entlang, bis er wieder ein wenig Bergab zu einer Forststraße im Wald führt. Hier konnte ich auch meine erste Enddeckung machen! Ein Alpensalamander stand mit einmal direkt auf dem Weg und genoss das feuchte Alpenwetter. Ich machte einige Aufnahmen von dem kleinen Kerl und wanderte weiter. Es dauerte aber nicht lange, und mit einmal war der komplette Weg übersäht mit den kleinen schwarzen Lurchen. Wahnsinn, ich war in meiner Heimat immer auf der Suche nach den gelb-schwarzen Feuersalamander, konnte aber nie einen Enddecken! Und hier sehe ich Unmengen dieser kleinen Tierchen. Ach wie toll! Ich verbringe die nächste Stunde damit die kleinen Kerlchen irgendwie in einem schönen Licht-Farben-Bokeh abzulichten.Was im Wald gar nicht so einfach ist! Vorsicht ist jetzt geboten, da alle paar Meter ein Tier im Gras oder am Wegesrand rum krabbelt welches man zerquetschen könnte. Langsam steigt die Sonne immer höher und strahlt immer weiter in den Wald. Die Lurche verkrümeln sich so langsam in ihre feuchten, dunkeln Unterschlüpfe. Ich setze meinen Weg zur Hängebrücke fort! Nach einem kurzen Anstieg durch den Wald hängt sie dann auch mit einmal da, diese Hängebrücke:) Einmal rüber, ein paar Bildchen, ein kurzer Snack und es kann wieder runter zum Auto gehen.

Am Auto schaue ich erstmal bis wohin ich in den Naturpark fahren kann und wo man eine Parkmöglichkeit hat. Ich finde einen Parkplatz auf einer Straße ziemlich weit oben was für mich schonmal ein guter Ausgangspunkt sein kann, denn mit dem ganzen Fotoequipment wiegt der Rucksack doch schon eine ganz Menge. Ich esse noch eine Kleinigkeit und fahre dann einmal rüber auf die andere Seite der Autobahn wo der Naturpark Beverin beginnt. Die Straßen führen mich durch malerische kleine Bergdörfer, mit schmalen Straßen und vielen Kurven. Es geht immer Bergauf bis die Straße plötzlich zweigt und in meiner Richtung ein Parkautomat und ein Schild mit Durchfahrt verboten da steht. Nun ja die wollen ab diesem Abschnitt der Straße 10 CHF haben. Nun gut ich will da hoch also zahle ich das natürlich. Und ich kann jetzt schon vorne Weg sagen des es sich definitiv gelohnt hat. Aus Asphalt wird Schotter und der Weg wird so schmal das nur ein Fahrzeug drauf passt. Alle paar Meter kommen aber kleine Buchten zum ausweichen! Man trifft viele Kühe, und ab und zu lassen sich die ersten Murmeltiere blicken. Nach einer guten Stunde fahrt erreich ich dann den Parkplatz auf über 2300 m.ü.N.. Es gibt eine kleine Wasserstelle wo Getränke für Wanderer drin liegen und einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge.

Ich mache mir erstmal einen Kaffee, denn es ist mittlerweile schon 16.00 Uhr. Danach will ich noch eine kleine Erkundungsrunde um den Parkplatz machen denn ich hab in der ferne schon ein kleines Tierchen gesehen. Ich schnappe mir meine Fotorucksack und laufe auf einem kleinen Trampelpfad den ersten Hügel hinauf. Oben angekommen staunte ich nicht schlecht wie schön die Landschaft ist und wie viele Murmeltiere es hier doch gibt. Alle paar Meter kann man einen neuen Murmeltierbau bewundern und ab und zu, schaut das ein oder andere auch mal raus;) Ich laufe ein Stück bis der Weg zu einem Berg hoch führt. Ich gehe den Weg noch ein Stück mit, und setze mich dann auf die mit Alpenblumen bewachsene Bergwiese und lasse das alles auf mich wirken. Entspannung in dieser grandiosen Landschaft tut echt gut! Nach und nach konnte ich mit meinem Fernglas beobachten kamen die Murmeltiere aus ihren Wohnungen und genossen die Sonne und die ein oder andere Blume. Nach guten 2 Stunden ging ich weiter, vorbei an kristallklaren Bächen die aus den umliegenden Bergen in das Tal strömten.

Zurück am Auto gab es Abendessen und ich bereitete meinen Rucksack auf die morgige Tour vor. Es soll weiter in die Berge zu einem von einem hier ansässigen Verein gegründeten Aussichtspunkt für Steinböcke gehen. In der Nacht fing es dann an zu Regnen und auch mein Wandertag zu den Steinböcken sollte sehr durchwachsen werden. Aber hilft ja alles nix, Regenkleidung muss halt mit. Am morgen dann ein traumhafter Ausblick in ein Tal welches mit Nebel verhangen ist und durch den Wind immer neue Stelle frei geblasen werden. Die ersten km führen auf einer Schotterstraße entlang welche zu einer kleinen Alp führen. Hier machte ich eine kurze Pause, um mich vor dem immer kräftig werdenden Regen kurzzeitig zu schützen. Als der Regen etwas nachgelassen hat ging es hinter der Alp einen kleinen unscheinbaren Pfad hinauf in die Berge. Der Pfad führt durch urzeitliche Geröllfelder welche mittlerweile von bunten Alpenpflanzen überwachsen sind. Nach den ersten drei Stunden Aufstieg gibt es eine Pause unter einem riesigen massiven Stein, denn der Regen wollte nicht nachlassen. Hier gibt es erstmal ein YFood Getränk, welches ich fast immer bei solchen Touren dabei habe um den Energiehaushalt aufrecht zu erhalten (keine bezahlte Werbung). Am liebsten nehme ich Cold Brew Coffee mit, mega lecker;) Als der Regen nachgelassen hatte ging ich weiter, immer mit der Hoffnung das sich der Nebelschleier etwas lichtet. Ich krakselte durch eine schmale Passage den Weg hoch, welcher dann als kleines Bachbett durch ein schmales Tal zog. So langsam wurde es sehr ungemütlich, denn ich war mittlerweile nicht nur von außen nass sondern auch von innen! Ich tappte weiter durch das Bachbett, als ich mit einmal eine Silhouette auf einem Felsen sah. Ich holte das Fernglas hervor und staunte nicht schlecht. Da saß ein Alpenschneehuhn! Langsam nährte ich mich mit gezogener Kamera dem Huhn.Durch den Nebel sind es nicht so klare Aufnahmen geworden aber ich hatte mal das Erlebnis so ein Tier aus der nähe sehen zu dürfen! Das Huhn flog davon als ich mich immer weiter nährte, und ich setzte meinen Weg jetzt voller Freude auf das was noch kommt fort.

Gegen 13.00 Uhr erreichte ich dann den Aussichtpunkt, und wie man sieht, sieht man nix:) Eine mit Steinen gestapelte Sitzbank und eine Aluminiumbox, dessen Inhalt ein Stück Fell eines Steinbocks, ein Fernglas, und eigentlich ein Gipfelbuch welches ich leider nicht vorgefunden habe waren. Ich entschloss hier oben abzuwarten ob sich nicht der Nebel noch lichtet. Ich spannte mir mein Regencape an einer Hangkante auf um mich darunter vor dem Nebeldunst etwas zu schützen. Nach einer halben Stunde des Wartens kam plötzlich eine Windböe und drückte den Nebel auf der anderen Seite des Berges, für eine vielleicht halbe Minute ins Tal und ich sah Bergabwärts eine kleine Holzhütte. Einen versuch ist es wert dachte ich mir und stieg eine ca. halbe Stunde zu der Hütte ab. Die Hütte, nun ja, sieh war auch schon in die Jahre gekommen, und hatte schon leichte Schieflage. Aber sie ist trocken, und das ist viel wert bei diesem Schmuddelwetter! Ich machte es mir in der Hütte mit etwas Tee und einem Gericht aus der Tüte bequem, und hoffte immer noch das sich das Wetter noch ein wenig bessert. Nach wieder guten 1 1/2 Stunden des Wartens, lockerte es etwas auf und ich konnte weiter wie mein arm lang ist sehen. Auf der anderen Hangseite war mit einmal Bewegung drin. Ich schnappte die Kamera und sah ein paar Gämsen die an dem Berghang entlang liefen. Leider bekam ich keinen Steinbock mehr zu Gesicht!

Also machte ich mich auf den Rückweg, denn die Sicht wurde langsam wieder besser. Doch als ich wieder oben an dem Aussichtspunkt ankam, fing es mit einmal richtig an zu Regnen! Ich überlegte kurz zur Hütte zurück zu laufen doch da es nur etwas Regen ist, dachte ich, und es schon spät war beschloss ich den Abstieg richtung Auto. Keine 10. min später stürmte es, dann folgte Regen der zu Hagel wurde und ich am Hang ohne Unterschlupfmöglichkeit. Ich presste mich an einem großen Felsbrocken der etwas schief stand um so nicht zu stark vom Hagel getroffen zu werden. Mit einmal fing es an zu Donnern und Blitzen! Ich harte an dem Fels ein paar Minuten aus bis der Hagel nach ließ um mir dann weiter unten einen besseren Unterschlupf zu suchen. Doch leider gab es auch weiter unten auch nur kleine und mittlere Felsbrocken die keinen wirklichen Schutz bieten. Ich harte solange an verschiedensten Felsen aus bis das Gewitter durchgezogen ist.Das war schon ganz schön Gefährlich dachte ich mir im Nachhinein. Zum Ende des Gewitters schneite es noch kurz, und dann war die Welt wieder in Ordnung. Die Sonne zeigte sich zum ersten mal an diesen Tag und ich stieg immer weiter Richtung Auto ab. Um so weiter ich Abstieg um so schöner wurde es, denn der Schnee hat die umliegenden Bergspitzen wunderschön eingepudert. Gegen 20.00 Uhr kam ich dann auch am Auto an, machte mich frisch, habe noch eine Kleinigkeit gegessen, und ging ins Bett! Denn meine Reise sollte am nächsten Tag weiter in den Norden der Schweiz zur Saxer Lücke gehen.

Danke das du bis hierher durchgehalten hast;)

Im 3. Teil sehen wir uns den Seealpsee und die Saxer Lücke an.

Bei Fragen schreib mir gern unten in die Kommentarspalte, und ansonsten schau auch gern auf Instagram oder Facebook vorbei.













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