Polarlichter in Deutschland

Polarlichter in Deutschland?

Die gibt es doch nur im hohen Norden oder nicht! Diese Fragen stellten sich in letzter Zeit vermutlich viele Menschen. Immer wieder gab es in den letzten Jahren die Möglichkeit in Deutschland die meist grün-roten Lichter zu sehen. Meist aber eher sehr schwach und kaum mit bloßen Auge zu sehen. Eine Handykamera oder Systemkamera kann hier schon viel mehr sehen da der Sensor etwas empfindlicher als unser Auge ist. Laut einiger Astronomen erreicht die Sonne hinsichtlich der koronalen Massenauswürfen ihr Maximum bis 2025. Also gibt es bestimmt noch einige Möglichkeiten dieses Spektakel zu beobachten. Was viele aber nicht wissen, ist das diese schönen Farben auch eine gewisse Gefahr für unsere Technik in sich tragen. Denn wenn das Magnetfeld der Erde schwächelt und zu diesem Zeitpunkt uns ein starker Auswurf trifft, kann es zu einigen Ausfällen in verschiedenen Bereichen wie Navigation oder Elektrizität kommen. Laut Wikipedia war der letzte starke geomagnetische Sturm 1859 und legte das damals neue Telegrafennetz lahm. Heutzutage könnte das globale Katastrophen nach sich ziehen.

Aber gut nun von was wäre wenn und zurück zu meinem kleinen spontanen Ausflug in den Harz. Freitag Nachmittag bekomme ich eine Nachricht von meinem Fotokumpel welcher mir einen Screenshot von seiner Polarlichtkarte geschickt hatte. Es zeigt sich die Chancen stehen sehr gut diese Nacht auch in unseren Breiten die Aurora borealis zu sehen. Ich hatte das ganze gar nicht auf dem Schirm und schaute direkt in meine App welche das selbe anzeigte. Ein Fotospot bei mir um die Ecke hatte ich direkt im Kopf. Ich kontrollierte die WetterApp welche aber leider für die erste Nachthälfte wechselhafte Bedingungen anzeigte. Also schnelle Planänderung. Laut App ist es im Harz die ganze Nacht klar.Also sollte das mein Ziel werden! Ich packe meine Fotoausrüstung zusammen, lade den Bulli und fahre gegen 19.00 Uhr los. Pünktlich zum Sonnenuntergang komme ich am Oderteich im Harz an. Ich schnappe meinen Rucksack und laufe zur östlichen Seite um mir verschiedene Spots anzuschauen. Nach ein wenig scouten wird es auch schon dunkel und ich stelle mich an meinem ersten Platz auf. Wichtig für scharfe Aufnahmen ist natürlich ein stabiles Stativ um lange Belichtungszeiten zu realisieren. Auch ein Funkfernauslöser ist ein nützliches Utensil um Verwackelungen zu minimieren. Nach und nach zeigen sich leichte Grün- Magentafarben am Abendhimmel, welche mit der Zeit immer mehr zunehmen und von einer Seite des Himmel zu einer anderen wandern. Ich versuche verschiedene Perspektiven im Zauber der Polarnacht einzufrieren. Viele Stunden stehe ich an verschiedenen Spots bis tief in die Nacht um diesen atemberaubenden Zauber einzufangen.

So jetzt gibt es aber meine Ergebnisse vom dieser Nacht. Sollten sich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal Polarlichter zeigen, füge ich sie mit einer Aktualisierung zu diesem Blog hinzu.

Was braucht es um bei Nacht zu fotografieren?

Nun heutzutage geht schon sehr viel mit dem Handy, aber wer auch mal etwas mehr Detail will kommt um eine Systemkamera eigentlich nicht rum. Hier gibt es dann auch wieder unzählige Möglichkeiten und Varianten. Aber erstmal wäre ein vernünftiges Stativ wichtig. Viele schwören ja auch auf ein lichtstarkes Objekt aber für den Anfang reicht auch ein günstiges Kitobjektiv. Wenn die Kamera jetzt noch eine Selbstauslöserfunktion hat steht dem Bild nichts im Weg. Kamera auf Stativ befestigen, ausrichten und Bildausschnitt wählen. Autofokus auf manuell stellen und Stabi ausschaltenden Kamera in den Manuellen Modi stellen. Nun die ISO für den Anfang auf 1600 Stellen. Je nach Dunkelheit anpassen. Die Blende machst du so weit wie möglich auf. Ich Fotografie viel mit Blende 4, aber ein noch niedrigerer Wert lässt natürlich noch mehr Licht auf den Sensor und wir können mit den anderen werten etwas runter gehen um das Rauschen so gering wie möglich zu halten. Wenn ISO und Blende gewählt sind passt du dir deine Belichtungszeit an. Die meisten Kameras haben eine Anzeige die zeigt wenn die Belichtung passt. In der Nacht passt das allerdings nicht immer und du musst deine Belichtung noch ein wenig anpassen. Nun den Selbstauslöser auf min. 2 Sekunden stellen und ein Testbild machen. Sollte es noch zu dunkel sein kannst du die Belichtungszeit oder die ISO noch erhöhen. Wenn es zu hell ist würde ich zuerst die ISO runter nehmen. Beachte aber das Sterne bei einer Belichtungszeit über 10 Sekunden je nach Brennweite nicht mehr Punktförmig dargestellte werden. Auch solltest du bei kühlen Temperaturen beachten das dein Objekt beschlagen kann und dein Bild deswegen verschwommen aussieht. Also immer genug Microfasertücher einpacken.

Viel Spaß beim fotografieren;}

Weiter
Weiter

Winter-Fototour zu den Moschusochsen im Dovrefjell-Sunnsalsfjella-Nationalpark