Ein Fotoabenteuer in Schwedens unberührter Wildnis- Kapitel 2

Ein verstecktes Juwel in Schweden

Der Muddus Nationalpark, bekannt für seine unberührte Natur und atemberaubenden Landschaften, ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer. Eingebettet in die unendlichen Weiten Lapplands in Schweden, bietet dieser Park eine einzigartige Gelegenheit, die Schönheit der skandinavischen Wildnis hautnah zu erleben. In diesem Blogbericht nehme ich dich mit auf eine kleine Reise durch den Muddus Nationalpark.

Anreise zum Muddus Nationalpark

Der Muddus Nationalpark liegt in der Nähe der Stadt Gallivare und ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Autofahrer können die E45 bis zur Rv. 81 nehmen und dann den Schildern zum Park folgen. Alternativ gibt es auch Busverbindungen von größeren Städten wie Luleå oder Kiruna, die dich in die Nähe des Parks bringen.



Oarjemus Stubbá

Nach dem ich mich im letzten Beitrag vom Vadvetjekkå und Abisko Nationalpark verabschiedet habe, geht es nun weiter zum zweiten Ziel auf dieser Reise, dem Muddus Nationalpark. Gegen Mittag erreiche ich den Platz welchen ich mir im Vorhinein auf Maps rausgesucht hatte. Von hier aus wollte ich die Reise im Muddus- Nationalpark beginnen, denn hier am Oarjemus Stubbà soll es einen fantastischen Ausblick in den Nationalpark geben. Ich richte mich also erstmal ein, bereite meinen Rucksack auf die Tour am nächsten Tag vor und lasse den Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen. In dieser traumhaften Landschaft umgeben von Mooren, Bächen und jeder Menge Wald, fühlt man sich so frei von allen Sorgen und Problemen, die man sich als Mensch so macht. Im Mondschein ging es hoch ins Dachzelt und ich schlief wie ein Bär. Am nächsten morgen ließ ich mir auch noch bis Mittag Zeit, denn ich wollte erst gegen Nachmittag auf dem Oarjemus sein, um noch rechtzeitig vor der Abenddämmerung mein Zelt aufzubauen und den Sonnenuntergang zu fotografieren. Ich bereite also meine Ausrüstung nochmal auf und schaue ob alles passt. Noch ein ausgiebigens Mittag dann ging es los! Nach einem kurzen aber knackigen Anstieg komme ich am Gipfel an und suche direkt nach einer geeigneten Stelle für das Zelt. In einer kleinen, windgeschützten Senke wurde ich fündig und baute alles auf. Danach ging es wieder los zum Fotografieren. Bis zur Dunkelheit tobte ich mich hier oben aus. Zurück im Zelt gab es einen heißen Tee und Trockennahrung aus der Tüte. Hierzu nutze ich die letzten Jahre immer die Nahrung von Tactical Foodpack. Ich hatte schon einige andere Hersteller probiert aber war nie zufrieden! Nun gut, die Nacht zog hinein und ich ging mich vorm schlafen gehen nochmal erleichtern. Kaum hatten sich die Augen an die Dunkelheit angepasst sah ich in der ferne farbige Strukturen im Himmel. Ich baute schnellstmöglich meine Kamera auf und konnte in dieser Nacht, meine ersten Polarlichter auf dieser Tour fotografieren. Glücklich und zu frieden kuschelte ich mich nach einigen Stunden in der Kälte, in meinen Schlafsack. Eine Stunde vor Sonnenaufgang klingelte mein Wecker und ich wagte einen ersten Blick in die noch dunkle Umgebung. Es war kalt, feucht und auch etwas diesig. Ich hoffte ja an diesen Morgen auf etwas Nebel doch was sich mir nach dem Aufstehen zum Sonnenaufgang bot, war der Hammer. Von Nordosten zogen riesige Nebelschwaden in das Waldstück vor mir, welches zu einem augenscheinlichen Fluss aus Nebel wurde. Ich war im Fotorausch und knipste ununterbrochen diesen faszinierenden Moment. Nebel im Wald, Landschaft im Nebel, Weitwinkel, Zoom, ich konnte mich gar nicht so schnell entscheiden was ich zuerst auf den Sensor meiner Kamera banne. Nach und nach stieg die Sonne immer höher und der Nebel löste sich Stück für Stück auf. Ich hatte alles was ich wollte und packte nach dem Frühstück meine Ausrüstung wieder zusammen und ging den Weg zurück zum Bulli. An diesen angekommen ging es ein Stück weiter zum südlichen Einstieg in den Muddus Nationalpark, von wo ich eine 2-3 tägige Tour durch den Nationalpark geplant hatte. Der Weg zum südlichen Einstieg war vom Oarjemus nur knapp 1,5 Stunden entfernt und so suchte ich mir einen Platz kurz vor dem Startpunkt am Skate Parkplatz. Schnell fand ich einen schönen Platz am See wo ich meine angesammelten Daten erstmal sicherte. Nach dem Daten sichern wollte ich mein Glück mit der Angel nochmal versuchen, doch wie immer haben sich die Fische von mir fern gehalten. Aber das kenne ich ja schon! Also zum Abendessen keinen frischen Fisch, dafür wieder mal Nudeln, wie so oft:).

Muddus Nationalpark

Am nächsten Morgen ging es dann zum Einstieg in den Muddus. Am Skate Parkplatz gibt es Toiletten und eine Übersicht der möglichen Wanderrouten im Park. Ich entschied mich für eine große Rundwanderung welche ca. 50km lang ist. Zum Anfang ging es zum Muddusfallet, ein Wasserfall welcher vom Fluss Muddusjåkk gespeist wird und rund 42m in die tiefe fällt. Diese ersten 6 km kann man in einer leichten oder etwas schweren Route begehen. Am Wasserfall angekommen gab es die erste Pause und ich bestaunte dieses grandiose Naturschauspiel. In der Pause machte ich mir gleich noch Gedanken über meinen heutigen Schlafplatz, denn eigentlich hatte ich zuerst vor die Nacht im Zelt zu verbringen. Doch schon am Anfang der Tour gab es die Information das im Abstand von 6-10km Übernachtungsplätze mit gut ausgestatteten Hütten vorhanden sind. Ich suchte mir einen Platz raus, welcher 25km vom Startpunkt entfernt lag. Nach vielen Stunden des wandern durch einen fantastischen Kiefernwald, über ausgedehnte Moorlandschaften und reißenden Flüssen kam ich am Platz meiner Wahl an. Hier standen 2 Hütten wovon eine verschlossen war. Die andere sah zwar etwas dreckig aus und roch extrem nach Asche aber nach einer kurzen Reinigung ließ ich mich hier nieder. Außerdem gab es an diesem Platz zwei Plumpsklos, einen prall gefüllten Brennholzunterstand, eine kleine Hütte für Müll und eine Feuerstelle. Es war einfach perfekt in mitten dieses grandiosen Wald, weit ab von Straßen und Lärm, eine solche Möglichkeit zu haben. Ich packte also meinen Rucksack, holte mir Holz für die Nacht und richtete es mir gemütlich ein. Am Abend machte ich mir dann den Kaminofen und zwei Petroleumlampen an und durchstöberte gemütlich die vielen Bücher die hier herum lagen. Ein Eintrag in das Gästebuch durfte natürlich auch nicht fehlen. Langsam brannte der letzte Scheit im Kamin runter und ich ging zu Bett. Es war eine ruhige und erholsame Nacht in dieser beruhigenden Umgebung, und so konnte der neue Tag gemütlich starten. Nach dem Frühstück packte ich meinen Rucksack und richtete die Hütte für den nächsten Wanderer her. Dann ging es auf der Westseite des Parks die restlichen 25km wieder zurück zum Startpunkt. Allerdings kam ich auf den letzten 10km ganz schon ins schnaufen, da es hier über unzählige Geröllfelder ging und meine Beine ordentlich zu kämpfen hatten. Auf den letzten Kilometern fing es dann auch noch an zu regnen, was das ganze zu einer ganz schönen Rutschpartie machte. Aber ich kam dann doch irgendwie am Auto an, ohne mich zu maulen:)


Wanderungen und Aktivitäten

Der Muddus Nationalpark ist ein Wanderparadies. Es gibt zahlreiche Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen. Einige beliebte Wanderungen sind:

- Der Muddus Rundweg: Diese etwa 20 km lange Route führt dich durch das Herz des Nationalparks, vorbei an majestätischen Wäldern, glitzernden Seen und beeindruckenden Moorlandschaften. Hier kannst du die vielfältige Flora und Fauna des Parks beobachten und vielleicht sogar Rehe oder Elche erspähen.

- Kungsleden (Der Königsweg): Ein Teil des berühmten Kungsleden führt durch den Muddus Nationalpark. Wenn du eine mehrtägige Wanderung planst, bietet dieser Weg atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler.

- Campen: Es gibt mehrere ausgewiesene Campingplätze im Park, die es dir ermöglichen, die Stille und Dunkelheit der arktischen Nacht zu erleben. Stell dir vor, wie du unter dem beeindruckenden Sternenhimmel schläfst und am Morgen von Vogelgezwitscher geweckt wirst.


Natur und Tierwelt

Die unberührte Natur des Muddus Nationalparks ist Heimat für zahlreiche Tiere. Besonders bemerkenswert sind die verschiedenen Vogelarten, die in diesem Gebiet zu finden sind. Auch die charakteristischen Lappland-Elche sind hier häufig anzutreffen. Wenn du ruhig und geduldig bist, kannst du vielleicht das Glück haben, diese majestätischen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.Die Flora ist ebenso beeindruckend. Hier wachsen allerlei Pflanzenarten, von dichten Wäldern bis hin zu bunten Wildblumen in den Sommermonaten. Im Herbst erleuchtet das Farbenspiel der Blätter die Landschaft in strahlenden Gelbtönen und Rottönen – ein Schauspiel, das du nicht verpassen solltest.




Fazit

Der Muddus Nationalpark ist ein Ort der Ruhe und der unberührten Natur. Ob beim Wandern, Campen oder einfach nur beim Entspannen in der atemberaubenden Landschaft – dieser Park ist ein Muss für jeden Naturfreund. Die schiere Schönheit und Wildheit der Umgebung bieten nicht nur ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch die Möglichkeit, sich von der Hektik des Alltags zu erholen.Egal, ob du ein erfahrener Wanderer oder ein Neuling in der Natur bist, der Muddus Nationalpark hat für jeden etwas zu bieten. Pack deine Wanderschuhe und dein Zelt ein und mach dich auf den Weg zu diesem unglaublichen Ort – die Natur wartet auf dich!

Im dritten und letzten Teil sehen wir uns hoffentlich im Sarek wieder.

Bis dahin und vielen Dank fürs reinschauen;)

Zurück
Zurück

Ein Fotoabenteuer in Schwedens unberührter Wildnis- Kapitel 3

Weiter
Weiter

Ein Fotoabenteuer in Schwedens unberührter Wildnis- Kapitel 1