Norwegen

Roadtrip nach Norwegen 17.08- 22.08.2020

Der Plan

Es ist Mitte August und ich hab meinen Job vor 2 Wochen hingeschmissen. Mein neuer fängt erst im September an und ich sah in einer Instagram Story eines Freundes das sie grad in ihrem Ferienhaus in Norwegen angekommen sind.

Ich zeigte die Story meiner Frau und sagte „da würd ich jetzt auch gern sein”. Sie schaute mich an, ich erwiderte und sagte zu ihr, warum eigentlich nicht. Und da war die Idee, ich fahre morgen nach Norwegen. Sie, OK viel Spaß, den das konnte sie nicht ernst nehmen. Doch als ich ihr nochmal erläuterte das ich das wirklich machen will stimmt sie noch etwas skeptisch zu. Ich war mir selbst nicht zu 100 % bewusst ob das alles von jetzt auf gleich klappt aber ich hatte bock und noch etwas Freizeit.

Am Nachmittag noch alles was ich so dachte in den T5 gepackt, die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand gebucht und mir eine grobe Route rausgesucht die es werden soll.

Wirkliche Ziele hatte ich bis zu dem Abend noch gar nicht, aber ich hatte mir in meiner „da will ich mal hin Liste„ so Einges stehen.

Als dann gegen 23.00 Uhr der grobe Plan stand, ging es aufgeregt und voller Vorfreude schlafen.

Nach einer doch sehr schlaflosen nacht ging es dann für mich Montag morgen nach dem Frühstück los, denn ich musste ja noch ein paar Kilometer fahren um am Abend die Fähre in Kristiansand rechtzeitig zu erwischen.

In Kristiansand angekommen hieß es erstmal einreihen, anmelden und warten bis es dann pünktlich gegen 20.00 Uhr auf die Fähre ging.

Die überfahret naja, ich hatte zwar Abendessen gebucht aber irgendwie war meinem Magen gar nicht danach. Und Kopf hatte ich durch die lange angespannte Autofahrt auch noch bekommen.

Aber egal nach gut 3 Stunden hieß es dann endlich Norwegen, juhu.

Ich fuhr noch eine knappe halbe Stund raus aus der Stadt, und stellt mich an den nächstgelegenen Parkplatz direkt an eine Landstraße.

Der Morgen nach der Ankunft ging erstmal entspannt mit einem Bad in dem neben mir gelegenen See los.

Nach dem Frühstück ging es ganz gemütlich weiter landeinwärts denn ich hatte ein Ziel, doch dazu später mehr.

Nach ein paar Stunden spanender Autofahrt hielt ich an einem Fluss namens Otra. Dort entspannte ich für eine weile, genoss die Ruhe und das Plätschern des Wassers, und machte natürlich ein paar Fotos.

Weiter ging die wilde Fahrt in das Landesinnere, vorbei an Bergen, Seen und traumhaften Landschaften. Ich hätte alle fünf Minuten anhalten können um diese atemberaubende Landschaft zu genieße.

Zwischendurch hielt ich immer wieder an Seen an, und versuchte die Landschaft und die Momente mit meiner Nikon einzufangen.

Am letzen See wollte ich übernachten doch hatte ich leider kein Glück mit einem Stellplatz, also fuhr ich weiter bis kurz vor einem Tunnel welcher zufällig für mehrere Stunden gesperrt war.

Was nun? Handy gezückt und auf die karte geschaut, und siehe da der kleine Weg der rechts neben mir abgeht ist eine Tunnelumgehungsstraße.

Also schlängelt ich mich die Serpentinen rauf in der Hoffnung auf der anderen Seite einen passenden Schlafplatz zu finden.

Als ich den Pass erklommen hatte sah ich eine wunderschöne asphaltierte Parkfläche die ich natürlich gleich in Anspruch nahm.

Den Abend hab ich dann entspannt ausklingen lassen den morgen sollte der Tag meines ersten Zieles sein.

Tag 3 meiner Reise beginnt mit etwas Regen aber das soll mich nicht stören da ich erstmal eine Eiswasserdusche unter einem kleinen Wasserfall nehme. Danach gab es Frühstück und dann machte ich mich auf den Weg und fuhr denn Pass Talabwärts. Immer die Nikon auf dem Beifahrersitz, um diese großartige Landschaft einzufangen. Mein Weg schlängelte sich an unzähligen Wasserfällen und schneebedeckten Gipfeln vorbei. Mein Zwischenziel war Tyssedal wo ich gegen 14.00 Uhr ankam. Von dort aus ging es über die Skjeggedal Straße zum Parkplatz des doch so denke ich sehr bekannten Trolltunga.

Und das war das Hauptziel dieser Reise. Einmal auf diesem riesigen Felsvorsprung stehen wenn die Sonne am untergehen ist. So war mein plan:)

Gegen 14.30 Uhr kam ich an dem Parklplatz an und musste mit erschrecken feststellen was dieser für 24 Stunden kostet! 600NOK stand am Automat, was umgerechnet 60 EUR waren. Ich wusste meiner Frau sag ich davon nix:) Spaß kostet!!!

Nach dem ich einmal tief geschluckt habe ging ich zum Auto zurück um meinen Rucksack für die kommende Tour vorzubereiten. Nach kurzer Zeit parkte neben mir ein deutscher der ebenfalls seinen Rucksack packte und so kamen wir ins Gespräch und beschlossen den Weg zusammen zu gehen. So hatte ich einen nette Gesellschaft für die doch sehr anstrengenden 16,6 Kilometer.

Koomot Tourdaten

Der Weg war wunderschön und „dank” Corona waren sehr wenig andere Touristen unterwegs. Das einzigste was mir etwas zu schaffen machte war mein Rucksackgewicht welches sich durch die Fotoausrüstung und das Stativ nicht gerade leicht auf meinen Rücken auswirkte.Aber wie es so schon heißt, ohne Fleiß kein Preis;)

Nach gut 5 Stunden Wanderung kamen wir dann am Trolltunga, dieser riesigen, in den Abgrund ragenden Steinzunge an. Und wir waren glücklich den es war nur leicht bedeckt und die Chancen auf einen Sonnenuntergang standen 50:50.

Also bauten wir erstmal unser Zelte auf und machten uns mit der Umgebung vertraut. Nun ja was soll ich sagen aber ihr seht es ja! Es war noch kurz etwas Licht da, leider zu kurz. Sonnenuntergang ade, es zog sich immer mehr zu und an fotografieren war nicht mehr zu denken! Kurz darauf fing es dann an zu regnen und so war der Abend perfekt;( Aber nütz ja nix, also haben wir den Abend jeder für sich in seinem Zelt ausklingen lassen, und uns für den nächsten morgen zum Sonnenaufgang verabredet.

Der Wecker klingelte 04.00 Uhr, lieber früher als die anderen wach sein dacht ich mir. Da krieg ich noch ein paar Aufnahmen ohne Menschen hin! Ich war diese Nacht natürlich gefühlt jede Stunde wach um zu lauschen ob der Regen aufgehört hat. Glücklicherweise hat es gegen 02.00 Uhr aufgehört und ich hatte wieder etwas Hoffnung auf einen schönen Sonnenaufgang.

Als es dann langsam etwas heller wurde zog ich mich an und dann ging es raus. Es war noch etwas duster aber die Nikon macht das schon dachte ich mir. Ich ging zum Felsen und machte meine ersten Probeaufnahmen die dann doch noch etwas zu dunkel waren. Dann wollte ich mal ein Self machen, aber allein war das gar nicht so einfach. Die Nikon steht oberhalb an einer Felskante und ich muss eine kleine Wand runter kraxeln um dann auf die Zunge zu kommen. Also dachte ich mir Nikon App mit Kamera verbinden um dann mit dem Handy die Kamera auszulösen! Die Idee war gut nur die Umsetzung klappte nicht da die Reichweite zwischen Handy und Kamera zu groß war. Also plan B, Nikon auf Selbstauslöser einstellen und dann aber flott auf die gewünschte Position. Und ich muss sagen es war schon gar nicht so einfach, da man einfach keine Kontrolle hat ob der Fokus denn überhaupt sitzt.Und im Nachhinein auch etwas gefährlich da der Stein doch noch etwas nass war hätte man auch schnell mal weggleiten können. Aber zu es ging dann doch alles gut. Mittlerweile war es gegen 05.00 Uhr als ein anderer Kollege aus seinem Zelt kam und fragte warum ich so aufgeregt hin und her laufe? Ich erklärte ihm mein tun, und da er auch allein war, fotografierten wir uns gegenseitig so das jeder ein Bild von sich auf dem Trolltunga mit nach Hause nehmen konnte.

Als dann Gege 06.00 Uhr die Sonne hinter den restlichen Wolken durchbrach war auch der letzte aus seinem Zelt gekrochen um diesen atemberaubenden Moment festzuhalten.

Nachdem wir den Sonnenaufgang hinter uns gelassen hatten gab es erstmal ein wenig Frühstück um mich für den Abstieg zu stärken. Danach bauten mein Wanderkollege und ich in aller ruhe unsere Zelte ab, packten alles zusammen und dann ging es wieder auf den Rückweg.

Der Rückweg ging gefühlt viel schneller als der Aufstieg, aber um die ein oder andere Blase bin ich dann doch nicht Drumherum gekommen.

Am Auto angekommen gab es erstmal ein Bad, in dem kleine See nebenan und ein entspanntes Mittag bevor die Reise weiter ging. Nach der kleinen Erholungspause verabschiedete ich mich von meinem Wanderkollegen und machte mich auf den Weg.

Es ging ein paar Stunden in Richtung Süden auf eine kleine Insel namens Hidra, wo Freunde von mir gerade Urlaub machten. Abends angekommen ging ich direkt schlafen um am nächsten Tag noch ein paar entspannte Stunden zu haben. Als es dann auf den Abend zu ging verabschiedete ich mich da meine Fähre am darauffolgenden Morgen zeitig abfuhr und ich noch ein paar kilometer zurücklegen muss um rechtzeitig da zu sein.

Ich verbrachte dann noch eine Nacht auf einem großen Parkplatz direkt neben der Nordsee.

Am nächsten Morgen war meine Reise dann schon wieder fast zu Ende. Es war zwar sehr kurz aber dafür auch sehr intensiv.

Freut mich das du bis zum Schluss dabei warst.

Bis Bald

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